PLM ist eine wesentliche Voraussetzung, um die Potentiale vom Internet der Dinge (IoT) ausschöpfen zu können.
Das Internet der Dinge (IoT) ist ein verbreitetes Schlagwort, das nebst neuen Möglichkeiten für die Produktentwicklung auch grosse Herausforderungen mit sich bringt. So zeichnet sich die IoT-Welt heutzutage oft durch Insellösungen aus, ohne Verknüpfung mit den Produktdaten. Eine Datenvernetzung bringt jedoch einen erheblichen Mehrwert für alle Akteure innerhalb des Lebenszyklus eines Produktes.
Das Internet der Dinge – Was bedeutet dies für PLM from Intelliact AG
«Consumer IoT» möchte die User Experience verbessern. «Industrial IoT» hat das Ziel Ressourcen effizient zu nutzen. So vernetzt beispielsweise Predictive Maintenance verschiedene Komponenten, um Kosten zu senken und effizienter zu werden. Voraussetzung ist die Vernetzung der entsprechenden Informationen. Referenzarchitekturen und Standards fehlen, um diese Vernetzung möglich zu machen. «RAMI 4.0» und die sogenannte «Industrie 4.0 Komponente» zusammen mit der «Verwaltungsschale» greifen dieses Thema auf.
Durch Industrie 4.0 werden aus «einfachen» Wertschöpfungsketten vollständig digitalisierte Wertschöpfungsnetzwerke und es entstehen neue Geschäftsmodelle. Im Internet der Dinge kommunizieren Gegenstände miteindander – im Unternehmen und über die Unternehmensgrenzen hinweg. Um hierfür eine einheitliche Basis zu schaffen, hat der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. (ZVEI) gemeinsam mit seinen Partnern «RAMI 4.0» entwickelt – ein Referenzarchitekturmodell für Industrie 4.0. Es gibt der Diskussion um Industrie 4.0 eine einheitliche Struktur und ein einheitliches Wording.
Das dreidimensionale Modell zeigt, wie ein Produkt über den kompletten Lebenszyklus hinweg erfasst und dabei IT-seitig einheitlich und durchgängig abgebildet werden kann – von Komponenten über Maschinen bis hin zu miteinander vernetzten Fertigungsanlagen.
In sechs Schichten, sogenannten Layers, werden auf der vertikalen Achse Produkte sowie ihre Daten und Funktionen erfasst. Dabei spielt das Konzept der «Industrie 4.0 Komponente» eine zentrale Rolle. Sie ist die Kombination aus realem Produkt und seinem virtuellen Abbild.
Herausgeber/Quelle: Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. (ZVEI) und Arbeitskreis «Referenzarchitektur, Standards und Normung« der Plattform Industrie 4.0.
Auf jeder der Ebenen liegen zwei horizontale Achsen an. Auf der linken Achse wird die durchgängige Datenerfassung über den gesamten Lebenszyklus von Produkt in Industrie 4.0 abgebildet. Damit können in «RAMI 4.0» auch solche Produkte eingeordnet werden, die sich noch in der Entwicklung befinden – sogenannte Typen. Das Sammeln und Bereitstellen von Daten schon in der Produktentwicklungsphase nutzt nachgelagerten Partner im Wertschöpfungsnetzwerk. Jede produzierte Komponente wird anschliessend zu einer sogenannten «Instance». Diese, idealerweise mit einer Serialnummer versehenen Komponente, liefern anschliessend im Betrieb weitere Informationen.
In der rechten Achse sind die Produkte anhand von Hierarchie-Stufen in der Produktion angeordnet. Die traditionelle Automatisierungspyramide wurde durch die Stufen Field Device, Product und Connected World ergänzt. Alle drei Dimensionen von «RAMI 4.0» bilden zusammen die wichtigen Aspekte von Industrie 4.0 ab. Sie ermöglichen es, ein Produkt (Asset) genau im Modell einzuordnen.
Bereits vorhandene Standards und Normen können in «RAMI 4.0» eingeordnet werden. Das Ziel ist es mit möglichst wenigen unterschiedliche Standards auszukommen.
Herausgeber/Quelle: Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. (ZVEI) und Arbeitskreis «Referenzarchitektur, Standards und Normung« der Plattform Industrie 4.0.
Die« Verwaltungsschale» einer «Industrie 4.0 Komponente» beinhaltet viele Daten und Informationen (wie z.B. CAD-Daten, Handbüchern, Montageanleitung u.a. des physischen Gegenstand) sowie Merkmale aus unterschiedlichen Domänen in zueinander abgegrenzten Teilmodellen, die unabhängig voneinander versioniert und gepflegt werden können. Weitere Informationen könnten hinzugefügt werden.
Das Referenzmodell stellt die Schnittstelle dar zwischen der «Industrie 4.0 Komponente» mit dem physischen Gegenstand. Wobei sich in der «Verwaltungsschale» alle Informationen, die während dem Produktlebenszyklus «anfallen», befinden (für den «Typ» und für «die Instanz»).
Jeder erhält direkt Informationen aus der «Verwaltungsschale», die für ihn wichtig sind. Die «Verwaltungsschale» braucht es nicht für jedes einzelne Teil. Wichtig sind Informationen, die sich für eine intelligente «Industrie 4.0 Komponente» lohnen, weiterzugeben.
Quelle: ZVEI und Plattform Industrie 4.0.
Für Ihre weiteren Fragen steht Ihnen Patrick Henseler gerne zur Verfügung.