Vorhersehbare & dynamische Instandhaltung bei der Bahn
Mit ihrem 384 Kilometer langen Streckennetz mitten im schweizerischen Hochgebirge ist die Rhätische Bahn (RhB) verpflichtet Fahrzeug-Komponente wie z.B. Achsen und Bremsklötze innerhalb gesetzlicher Fristen regelmässig zu warten. Wartungsperioden pro Komponente sind jedoch sehr unterschiedlich. Fahrzeugteile sind oft schwer zugänglich und angebrachte Identifikations-Plaketten nicht gut lesbar. Den Instandhaltungsbedarf der zu wartenden Komponenten inklusive relevanter Meldungen aus dem Feld übersichtlich zu verwalten und für eine fristgerechte Wartung auszuwerten, war bisher sehr aufwendig.
Die Rhätische Bahn setzte eine dynamische und «intelligente» Instandhaltungsplanung ihrer Komponenten als Ziel. Die systemunterstützte Identifikation und Informationen in Echtzeit sollten dies möglich machen.
Zustands-, Nutzungs- und Wartungsinformationen sollen im Feld aus dem System abgerufen werden können. Dies würde einen frühzeitigen Abgleich des Betriebszustandes und des Instandhaltungbedarfs einer Komponente im Feld ermöglichen. Wartungen sollen sich so mit Zugpausen oder Inspektionen bzw. Reperaturen im Betrieb oder in der Werkstatt effizienter koordinieren lassen. Diese künftige dynamische Instandhaltung soll den Ressourceneinsatz optimieren, Stillstandzeiten minimieren und die Produktivität steigern.
Gemeinsam mit der RhB setzte Intelliact das Projekt «Identifikation von Instandhaltungskomponenten» um. Als prozesssichere Basis für eine dynamische Instandhaltung wurde eine maschinell lesbare Komponenten-ID benötigt, um Information im Feld oder der Werkstatt direkt mit den zugehörigen Produktdaten im ERP der Rhätischen Bahn IT-technisch verbinden zu können.
Begonnen wurde das Projekt mit einer Bestandsaufnahme aller Anforderungen, einem lösungsneutralen Pflichtenheft sowie einer Entscheidungsmatrix für die technische Lösung. Dabei wurde jede Fahrzeugkomponente mit einer eindeutigen Identifizierungsnummer (ID) mittels RFID-Tag, einem QR-Code und einer Nummer versehen, die schon bei der Inbetriebname bzw. Einbau der Komponenten im Fahrzeug mit ihrer entsprechenden Produktdatenstruktur im ERP-System «verheiratet» wird.
Mitarbeiter ergänzen und pflegen heute im ERP erforderliche Daten über den Betriebszustand sowie Nutzungs- und Wartungsinformationen der Fahrzeugkomponente.
Mit dem oben beschriebenen Verfahren können Komponenten-Identifikationsnummern aus dem ERP-System mit einem RFID-Lesegerät am Instandhaltungsobjekt einfach und schnell maschinell ausgelesen werden. Die Integration mittels bidirektionaler Schnittstelle zwischen ERP-System und Applikation des Lesegeräts auf einem Tablet führt alle Zustands-, Nutzungs- und Wartungsinformationen zusammen.
Es wurde zudem eine Webapplikation entwickelt, die beispielsweise folgende Informationen aggregieren könnte, um Instandhaltungsplanung und Fahrzugeinsatz zu orchestrieren:
Um eine vorausschauende & dynamische Instandhaltung von Fahrzeugkomponenten mittels RFID realisierieren zu können, sollten folgende essentiellen Aspekte geprüft werden:
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