Case Study Rhätische Bahn

Smart Services mittels RFID

Vorhersehbare & dynamische Instand­haltung bei der Bahn

  • Seit 1889 leistungsstarkes Unternehmen
  • Über 1 500 Mitarbeiter
  • 384 Kilometer langes Streckennetz
  • Über 1 000 Fahrzeuge
  • 616 Brücken, 103 Stationen, 1 000 Weichen

Herausforderung: Fahrzeug-Komponente innert gesetzlicher Fristen regelmässig warten

Mit ihrem 384 Kilometer langen Streckennetz mitten im schweizerischen Hochgebirge ist die Rhätische Bahn (RhB) verpflichtet Fahrzeug-Komponente wie z.B. Achsen und Bremsklötze innerhalb gesetzlicher Fristen regelmässig zu warten. Wartungsperioden pro Komponente sind jedoch sehr unterschiedlich. Fahrzeugteile sind oft schwer zugänglich und angebrachte Identifikations-Plaketten nicht gut lesbar. Den Instandhaltungsbedarf der zu wartenden Komponenten inklusive relevanter Meldungen aus dem Feld übersichtlich zu verwalten und für eine fristgerechte Wartung auszuwerten, war bisher sehr aufwendig.

Ziel: Vorhersehbare & dynamische Instandhaltung der Bahn

Die Rhätische Bahn setzte eine dynamische und «intelligente» Instandhaltungsplanung ihrer Komponenten als Ziel. Die systemunterstützte Identifikation und Informationen in Echtzeit sollten dies möglich machen.

Zustands-, Nutzungs- und Wartungsinformationen sollen im Feld aus dem System abgerufen werden können. Dies würde einen frühzeitigen Abgleich des Betriebszustandes und des Instandhaltungbedarfs einer Komponente im Feld ermöglichen. Wartungen sollen sich so mit Zugpausen oder Inspektionen bzw. Reperaturen im Betrieb oder in der Werkstatt effizienter koordinieren lassen. Diese künftige dynamische Instandhaltung soll den Ressourceneinsatz optimieren, Stillstandzeiten minimieren und die Produktivität steigern.

Umgesetzt: Dynamische Instand­haltung mittels RFID

Gemeinsam mit der RhB setzte Intelliact das Projekt «Identifikation von Instandhaltungskomponenten» um. Als prozesssichere Basis für eine dynamische Instandhaltung wurde eine maschinell lesbare Komponenten-ID benötigt, um Information im Feld oder der Werkstatt direkt mit den zugehörigen Produktdaten im ERP der Rhätischen Bahn IT-technisch verbinden zu können.

Begonnen wurde das Projekt mit einer Bestandsaufnahme aller Anforderungen, einem lösungsneutralen Pflichtenheft sowie einer Entscheidungsmatrix für die technische Lösung. Dabei wurde jede Fahrzeugkomponente mit einer eindeutigen Identifizierungsnummer (ID) mittels RFID-Tag, einem QR-Code und einer Nummer versehen, die schon bei der Inbetriebname bzw. Einbau der Komponenten im Fahrzeug mit ihrer entsprechenden Produktdatenstruktur im ERP-System «verheiratet» wird.

Mitarbeiter ergänzen und pflegen heute im ERP erforderliche Daten über den Betriebszustand sowie Nutzungs- und Wartungsinformationen der Fahrzeugkomponente.

Prozessintegration führt Informationen zusammen und sind über Portal abrufbar

Mit dem oben beschriebenen Verfahren können Komponenten-Identifikationsnummern aus dem ERP-System mit einem RFID-Lesegerät am Instandhaltungsobjekt einfach und schnell maschinell ausgelesen werden. Die Integration mittels bidirektionaler Schnittstelle zwischen ERP-System und Applikation des Lesegeräts auf einem Tablet führt alle Zustands-, Nutzungs- und Wartungsinformationen zusammen.

Es wurde zudem eine Webapplikation entwickelt, die beispielsweise folgende Informationen aggregieren könnte, um Instandhaltungsplanung und Fahrzugeinsatz zu orchestrieren:

  • Zug-Einsatzdauer
  • Instandhaltungsparameter
  • Komponentenverschleiss
  • Wartungsintervalle
  • Auslastung in den Wartungsgaragen
  • Gleisbelegung bzw. der Techniker
  • Verfügbarkeit von Ersatzzügen

Heutiger Nutzen für die Rhätische Bahn

  • Durch die vorausschauende Instandhaltung können Reapratur- und Wartungsarbeiten besser miteinander abgestimmt werden und somit signifikant die Effizienz steigern.
  • Die gesamte Fahrzeug-Instandhaltung ist transparent und verbessert die Kommunikation zwischen Technikern, Wartungs- und Instandhaltungsmitarbeitern.
  • Die zentrale nicht-redundante Datenhaltung im ERP der aktuelle Zustandsinformationen und historische Fahrzeugdaten erleichtern den Zugriff von ausserhalb und deren Pflege.
  • Rückverfolgung vom Komponenten-Lebenszyklus über mehrere Jahrzehnte (Beschaffung -> Nutzung und Instandhaltung -> Ausmusterung) ist möglich.
Voraussetzungen

Durchgängig organisierte Produktdaten

Um eine vorausschauende & dynamische Instandhaltung von Fahrzeugkomponenten mittels RFID realisierieren zu können, sollten folgende essentiellen Aspekte geprüft werden:

  • Zuverlässige Verwaltung vollständiger und durchgängig organisierter Stamm-, Bewegungs- und Instanzdaten, die mit der Komponenten-ID verknüpft sind
  • Verständnis der Prozesse, um eine Integration optimal umsetzen bzw. deren Harmonisierung ableiten zu können
  • Kriterien zur Auswahl des RFID-Tags wie Umgebungsbedingungen und Anforderungen an technische Lösungen





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